Theaterspiele

Theater spielen macht Spaß! Das wisst ihr sicherlich. Hier sind ein paar unserer Lieblingsspiele, die ihr mit Eurer Familie spielen könnt.
Und jetzt … Vorhang auf!

Alle Kinder stehen im Kreis. Ein Kind steht in der Mitte des Kreises und möchte gerne mit einem anderen Kind tauschen. Dazu stellt es sich einem anderen Kind gegenüber und sagt „Billy Billy Bob“. Das Kind im Kreis muss nun schneller „Bob“ sagen als das Kind in der Mitte. Schafft es das nicht, muss es selbst in die Mitte des Kreises. Es besteht auch die Möglichkeit nur „Bob“ gegenüber den anderen Mitspielern zu sagen, dann allerdings darf das Kind im Kreis nichts sagen. Rutscht ihm ein „Bob“ trotzdem raus, muss es in die Mitte.

Ein Kind sagt einen Begriff zusammen mit einer schenkenden Bewegung. Der Begriff wird von einem anderen Kind wiederholt und ergänzt mit einem Wort, das dem zweiten Kind als erstes dazu einfällt. (z.B. Theater – Theater -> Bühne – Bühne -> Schauspieler – Schauspieler -> Maske usw.). Es muss dabei immer nur das letzte Wort wiederholt werden. Dieses Spiel kann anfangs im Kreis und anschließend in Zweier- oder Dreiergruppen gespielt werden.

Die Kinder bilden Wort-für-Wort Sätze und damit kleine Geschichten.
Beschreibung: Die Kinder bilden im Kreis oder zu zweit/zu dritt Sätze indem jedes nur ein Wort eines Satzes sagt. Beispiel: „Ich – habe – heute – Spinat – gegessen. – Plötzlich – bekam – ich – Superkräfte – und – bin – zum – Mond – geflogen. Dieses Spiel eignet sich auch hervorragend für die ersten improvisierten Geschichten vor dem Publikum oder um erste Ideen für eigene Geschichten zu finden.

Die Kinder erzählen Satz für Satz eine Geschichte. Der Satz vom Vordermann wird übernommen mit „Ja genau …. und dann …!“. (NICHT: Ja genau …, aber …!). Ein Variant wäre: „Ja genau … und deshalb …!“ Zum Beispiel: „Ich war gestern mit dem Fahrrad unterwegs. – Ja genau, ich war gestern mit dem Fahrrad unterwegs und dann bin ich in einen Reisnagel gefahren. – Ja genau, ich bin in einen Reisnagel gefahren und deshalb hatte ich einen platten Reifen.“ – …)

Ein Kind beginnt mit einer frei erfundenen Bewegung ohne bestimmte Absicht. Diese Bewegung darf es nun vergrößern, verkleinern, beschleunigen oder verlangsamen – und zwar so lange, bis ihm eine Idee in den Sinn kommt, was es da gerade macht. Zum Beispiel: „Ich backe gerade einen Kuchen.“ Diese Bewegung wird anschließend von einem anderen Kind übernommen und weiter verändert – so lange bis dem Kind wieder eine neue Idee in den Sinn kommt. „Ich steuere ein Segelboot.“ Dieses Spiel macht in Zweiergruppen am meisten Spaß, weil man häufiger gefordert ist.

Ein Kind ist ein Experte aus einem weit entfernten Land, dessen Sprache niemand versteht. Bis auf einen Übersetzer, der versucht durch genaue Beobachtung des Experten verständliche Sätze für die Zuschauer/anderen Kinder zu formulieren.
Der Experte erklärt also Satz für Satz in einer frei improvisierten Fantasiesprache, wie er auf die Idee zu dieser Erfindung kam und wie sie funktioniert. Dabei ist es wichtig, dass er mit viel Körpereinsatz, Gestik und Mimik spricht, da diese den Übersetzer am meisten inspirieren und unterstützen. Nach jedem Satz wiederholt der Übersetzer die Bewegungen, Gesten und Mimik und spricht dabei gleich auf verständliche Sprache. Wichtig: Die Aufgabe des Übersetzers ist es nicht, die Aussage des Experten zu erraten, sondern eine eigene Interpretation zu finden. Alles was der Übersetzer sagt, hat der Experte auch so gemeint!

Die Kinder finden sich in Dreiergruppen zusammen. Ein Kind übernimmt die Rolle der Statue, eins die der/s Bildhauers/in und eins die der/s Kunstkritikers/in. Der/die Bildhauer/in modelliert die Statue indem es vorsichtig Armen, Beine, Kopf etc. in eine bestimmte Haltung bringt, die die Statue beibehält. Ist der/die Bildhauer/in fertig, beschreibt der/die Kunstkritiker/in, WER hier an welchem ORT bei welcher TÄTIGKEIT dargestellt ist. Ist die Beschreibung erfolgt, bedankt sich die Statue bei beiden und die Rollen werden getauscht.

Der Spielleiter definiert in der Mitte der Kindergruppe/n eine imaginäre Schatzkiste voller Geschenke. Große, kleine, schwere, leichte Gegenstände sind in der Schatzkiste enthalten. Ein Kind darf nun pantomimisch ein Geschenk aus der Kiste nehmen und es einem anderen Kind in die Hände geben. Das beschenkte Kind definiert nun, was es denkt, bekommen zu haben mit den Worten: „Vielen Dank für …!“ Auch hier gilt die Aussage der/s Beschenkten als richtig!

Zwei Kinder gehen vor den Zuschauern auf die Bühne. Der/Die Spielleiter/in schlägt zusammen mit den anderen Kindern zwei gegensätzliche Emotionen vor, die die Schauspieler/innen mimen sollen. Nach einem Startsignal („Und bitte…“ oder „5,4,3,2,1..los!“) bewegen sich die beiden Schauspieler/innen ohne Sprache abwechselnd Zug um Zug und stellen ihre Emotion dar. Dabei beziehen sich die Bewegungen und Blicke immer auch auf den/die Mitspieler/in. So entstehen kleine, stumme aber sehr emotionale Geschichten. Als weiterführende Variante kann der Spielleiter nach etwa zwei bis drei Minuten „Wechsel“ rufen, wodurch sich die Emotionen der Spieler Zug um Zug ins jeweilige Gegenteil verändern.

Für dieses Theaterspiel gehen zwei Kinder als Schauspieler/innen auf die Bühne und zwei Kinder setzen sich als Synchronsprecher/innen an den Bühnenrand mit Blick auf die Schauspieler/innen. Jede/r Synchronsprecher/in wird einer/m Schauspieler/in zugeordnet. Nach einer gemeinsam ausgesuchten Vorgabe, wo die Geschichte spielt, beginnen die Schauspiel-Kinder eine Szene zu improvisieren – stumm und mit vielen und großen Bewegungen – dabei bewegen sie abwechselnd ihren Mund (ohne etwas zu sagen). Die Synchronsprecher/innen sprechen nun immer, wenn ihr/e Spieler/in den Mund bewegt und synchronisieren so die Szene live.

Auf der BĂĽhne sind eine kleine Bank oder zwei StĂĽhle eng nebeneinander aufgestellt. Ein Kind sitzt bereits auf der Bank, die anderen Kinder sitzen gegenĂĽber in einer Reihe (sind damit Zuschauer und die nächsten Spieler in einem). Ein zweites Kind (das Erste in der Reihe der Wartenden) kommt nun dazu und versucht, das Kind, das es sich auf dieser Parkbank bereits gemĂĽtlich gemacht hat, zu vertreiben, um den Platz fĂĽr sich zu gewinnen. Schniefen, Schreien, Winseln, um Hausaufgabenhilfe betteln, sich als verschmuste Katze ausgeben, einen Schatz entdecken, Muttis Rufe hören – alles ist erlaubt. Das Kind, das zuerst saĂź, nimmt nun einen Impuls fĂĽr ein Weggehen auf und rechtfertigt damit die BemĂĽhungen der/s Mitspielers/in. Hier geht es nicht darum, möglichst lange sitzen zu bleiben, sondern die Szene gemeinsam zu beenden. Hat das erste Kind die Parkbank verlassen, darf es sich das Zweite gemĂĽtlich machen – bis sich ein/e neue/r Mitspieler/in  auf den Weg macht.

Ein Kind, der/die Erfinder/in, muss den Raum verlassen, so dass es nicht mehr hört, was der Rest der Gruppe bespricht. Die anderen Kinder dürfen sich eine Erfindung überlegen, die es bis jetzt noch nicht gibt. Nun kommt das Erfinderkind wieder in den Raum, auf die Bühne, wo es von einer/m Moderator/in begrüßt wird. Dazu kommt ein weiteres Kind, das sich hinter den/die Erfinder/in stellt und die Arme unter deren Achseln nach vorne hält. Das Erfinderkind verschränkt seine Arme hinter dem Rücken. Nun muss der/die Erfinder/in dann seine Erfindung erklären, ohne sie selbst zu kennen. „Die Arme“ helfen ihr/ihm natürlich durch typische Bewegungen dabei, die Erfindung zu erraten. Noch mehr Unterstützung kann das ratende Kind von der/m Moderato/in bekommen. Das Spiel ist zu Ende, wenn der/die Erfinder/in sagen kann, was genau er/sie erfunden hat.

Mit Hilfe der klassischen Anfänge von Sätzen in Märchen können ganz einfach in großen oder kleinen Gruppen Geschichten erfunden und gespielt werden. Für die Bühne eignet sich vor allem die Variante mit einem/r Erzähler/in und zwei bis drei Schauspieler/innen auf der Bühne. Der/die Erzähler/in beginnt die Sätze folgendermaßen:
Es war einmal…
Jeden Tag…
Bis eines Tages…
Und deshalb…
Und deshalb…
Und deshalb….
Bis schließlich…
Seitdem…
Währenddessen spielen die Kinder auf der Bühne, was von der/dem Erzähler/in beschrieben wird.

Ein Kind darf den Raum verlassen, so dass es nicht hört, was die anderen Mitspieler/innen besprechen. Diese einigen sich auf eine Szenerie oder einen Ort, den sie gemeinsam darstellen wollen. Nun begeben sich aller Kinder in eine typische Position/Körperhaltung an diesem Ort und das Kind, das anfangs den Raum verlassen durfte, wird von der Spielleitung wieder hereingebeten. Nun spielt die Gruppe typische Situationen/Bewegungen an diesem Ort. Stumm oder mit Sprache – jedenfalls ohne die Szenerie beim Namen zu nennen. Das beobachtende Kind darf so lange raten, bis es die richtige Idee hat. Erst dann lösen die Spieler/innen die Situation wieder auf und das nächste Kind wird zum/r Ratenden.

Zwei bis sieben Kinder stellen sich in einer Reihe auf. Davor kniet/steht ein Dirigent. Die Kinder beginnen nun, eine Geschichte zu erzählen. Dabei darf immer das Kind sprechen, auf den der/die Dirigent/in zeigt. Der Wechsel kann abschnittsweise, satzweise oder auch innerhalb der Sätze (für Fortgeschrittene) erfolgen.

Zwei Kinder nehmen auf den vorderen StĂĽhlen auf der BĂĽhne Platz und sind Fahrer und Beifahrer in einem Taxi. Am Rand der BĂĽhne wartet ein/e neuer Mitfahrer/in. Das Taxi hält an und das dritte Kind darf einsteigen. Der/die Neue im Taxi bringt eine starke Emotion mit – ist traurig, wĂĽtend, verliebt, albern o.ä. Sobald die Mitspieler/innen die Emotion erkannt haben, ĂĽbernehmen alle das GefĂĽhl und spielen es auf ihre Art ebenfalls. So geht die Taxifahrt weiter, mit Gesprächen ĂĽber das Reiseziel, den Auslöser der Emotion oder …. –  alles improvisiert. Solange bis der/die Taxifahrer/in einen Grund findet, um auszusteigen. Dann rĂĽcken die Spieler/innen nach. Der/die Beifahrer/in wird Fahrer/in und der/die Mitfahrer/in wird Beifahrer/in. Und am StraĂźenrand steht schon das nächste Kind mit einer neuen Emotion.

Ein Beitrag von Michael Dietrich fĂĽr PA/SPIELkultur e.V.

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