Die Landkarte der doofen Gefühle

Liebe Glückskinder

Doofe Gefühle gehören zum Leben dazu. Bestimmt kennst Du sie: Wut und Trauer, Langeweile, Ärger, Frust, Angst…

Solche negativen Gefühle sind natürlich unangenehm. Trotzdem: Drück sie nicht weg!

Auch wenn sie sich total überwältigend anfühlen. Aber das ist nur, weil sie gesehen und ernst genommen werden wollen! Heute möchten wir Dir eine Methode an die Hand geben, negative Gefühle zu erforschen.

Gefühle erforschen heißt: genau hinschauen, hinfühlen, hinhören. Den Gefühlen Namen geben. Denn wenn sie einen Namen haben, sind sie schon nicht mehr so groß und überwältigend. Wir machen das mit einer Landkarte der doofen Gefühle.

Und so geht’s:

 

Wenn es Dir schlecht geht, nimm ein Blatt Papier und einen Stift.

Wenn Du magst und kannst, mach Dir Musik an, die zu Deiner Stimmung passt.

Vielleicht magst Du Dich auch gemütlich einkuscheln und schönes Licht machen.

 

Zeichne eine große Insel.

Gib der Insel einen Namen, je nachdem, was Du gerade fühlst. Zum Beispiel “Trauer-Insel”.

Das war vielleicht schon der größte Schritt. Wenn das Gefühl einen Namen hat, kannst Du Dich vielleicht trauen, noch etwas genauer hinzufühlen.

Was ist da noch? Vielleicht ein Gefühl von Schwere, wie ein großer Berg? Male auch das in Deine Landkarte, vielleicht als das “Gewichtige Gebirge”.

Spüre weiter hin, bestimmt gibt es da noch mehr. Vielleicht sind viele verwirrende Ereignisse passiert, und Du magst auch diesem Gefühl einen Namen geben. Auf Deiner Landkarte könnte zum Beispiel ein Gebiet “Wüste der wirren Wirbelstürme” heißen.

 

 

Vielleicht bringt Dich das Gefühl auch zum Weinen. Lass das ruhig zu und male es auch in Deine Landkarte.

Als “Tränen-Tümpel” zum Beispiel.

 

Und so machst Du weiter, bis Du das Gefühl hast, alles erspürt und aufgemalt und aufgeschrieben zu haben. Deine Landkarte wird natürlich ganz anders aussehen als diese hier im Beispiel.

Vielleicht ist Dein doofes Gefühl damit nicht weggegangen. Aber bestimmt fühlt es sich etwas geordneter und weniger bedrohlich an? Und vielleicht hast Du schon eine Idee, wo das Gefühl herkam und was es Dir sagen will. Vielleicht fällt Dir auch etwas auf, was Dich schon lange stört und was Du verändern könntest.

Und wenn Du Dich immer noch total einsam und verloren fühlst auf Deiner Insel, hol Dir Hilfe: Wenn es Dir schlecht geht, hilft es oft, darüber zu reden. Und wenn Du für Deine Gefühle schon Namen hast, wird es viel, viel leichter sein, sie mit jemandem zu teilen!

Wenn Dir gar niemand einfällt, dem Du Dein Gefühl anvertrauen möchtest, gibt es als Rettungsschiff immer noch die Nummer gegen Kummer! Unter 116 111 (https://www.nummergegenkummer.de/kinder-und-jugendberatung/) gibt es Hilfe für Kinder und Jugendliche. Du kannst kostenlos, vertraulich und anonym jeden Nachmittag (außer Sonntag) dort anrufen und mit einer einfühlsamen Person über Deine Probleme sprechen.

Damit das Glück weiter geteilt wird, schreibt uns doch gern Eure Erfahrungen mit den Glücks-Aktionen: Was funktioniert besonders gut, mit wem macht Ihr die Übungen etc.? Wir freuen uns auch über Anregungen und Ideen oder Fotos von Euren Ergebnissen: glueck@spielkultur.de

Hier findest Du weitere Tipps, was Du machen kannst, wenn es Dir mal nicht so gut geht:

Ein Beitrag von Kati Landsiedel für PA/SPIELkultur.de

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