Die Wunder in Dir – Die magische Zeit zwischen den Jahren

 

Liebes Glückskind,

Stell Dir vor, es gibt eine magische Zeit zwischen den Jahren. Also für uns jetzt die Zeit vom 21. Januar 2024 bis zum 2. Januar 2025. Man nennt sie im Volksmund auch die Rauhnächte.

Es ist ein bisschen so, als könnte man in dieser besonderen Zeit zaubern. Und genau dazu lädt uns unsere Begleiterin Lucie, die weiße Schleiereule der magischen Reisen, ein. Eulen sind bekannt dafür, dass sie sehr weise sind. Außerdem kann Lucie im Dunkeln sehen. Genau dann, wenn wir nichts mehr sehen, erfasst sie mit ihren sehr speziellen Eulenaugen die Umgebung und all seine Wesen um uns herum und führt uns sicher zu unseren Schätzen. Sie sieht glasklar und bewegt sich geschmeidig und zielgerichtet. Deswegen ist sie die beste Begleiterin, die wir uns wünschen können, wenn wir uns auf die große Reise in das unbekannten Reich unseres Selbst begeben. Und wer weiß, vielleicht warten dort Überraschungen, Schätze sowie Wunder auf Dich!  Bist Du bereit?

In dieser Glückspost kannst Du gemeinsam mit Lucie folgende unsichtbaren Wesen und Orte besuchen und bereisen:

I Die inneren Beschützer
II Die goldene Dankbarkeit
III Was darf gehen?
IV Der Zauber Deines Herzens: Was wünscht Du Dir wirklich für 2025?

Tipp: Du kannst die einzelnen Ãœbungen wiederholen, solltest aber nicht mehr als eine pro Tag machen. Beobachte was geschieht und schreibe es auf.


Die inneren Beschützer

Lucie sagt: „Liebes Wunderkind, ich weiß, es ist ein bisschen schwierig zu glauben und zu begreifen, dass Du ein Wunder bist, aber es ist die Wahrheit! Vertraue also Deinem Herzen, Deinem Bauch und Deinem Kopf. Jedes dieser Teile ist sehr wichtig. Wenn sie im Gleichgewicht sind, ist das am besten. Das kannst Du zum Beispiel fühlen und erleben, wenn Du richtig glücklich bist und Dein Kopf Deinem Herzen und Deinem Gefühl lauscht – also Deinem Bauch.

Oft ist unser Kopf sehr laut und wir lernen leider nur sehr selten auf unser Herz und unseren Bauch zu lauschen. Je älter wir werden, desto weniger tun das die meisten Erwachsenen jedenfalls.

Deswegen ist diese Zeit zwischen den Jahren so wichtig. Es ist ein bisschen so, als würden wir unseren ureigenen Kompass neu kalibrieren. Kalibrieren ist so etwas wie wieder richtig gut einstellen, sodass uns unser Kompass auch wirklich die richtige Richtung anzeigt, in die wir wirklich gehen wollen.

Im Grund genommen bist Du sehr weise und weißt am besten, was gut für Dich ist. Horche also auf die Stimme Deines Herzens in Dir. Was sagt Sie Dir?

Das ist manchmal nicht so leicht, stimmt’s? Denn in jedem von uns sind auch sehr viele andere Stimmen. Wollen wir sie kennenlernen bevor wir ganz Deinem Herzen lauschen werden?

Ich wurde zum Beispiel einmal ausgelacht, als ich in der Eulenschule genau das gesagt habe, was ich gefühlt und gedacht habe. Da war ich noch sehr, sehr jung. Ich habe nämlich einer anderen Eule in meiner Klasse mitgeteilt, dass ich mich sehr besonders fühlte, weil ich so schöne Federn habe und mir so schöne Fantasiemelodien einfallen. Ich habe ihr sogar eine vorgesungen. Daraufhin hat sie mich ausgelacht und es den anderen Eulenkindern gesagt, die sich ebenfalls darüber lustig gemacht haben. Schließlich haben sie mich ausgeschlossen und immer wieder gehänselt.

Oder ein andermal bin ich ein sehr schönes Kunststück geflogen in unserer Eulenflugschule und habe dabei einen ungünstigen Flügelschlag getan, weswegen ich dann leider abgestürzt bin. Viele haben mich deswegen ausgelacht. Beide Male war ich sehr, sehr traurig darüber, habe mich geschämt, die Welt nicht mehr verstanden und mich schließlich zurückgezogen.

Dann kam meine innere Beschützerin. Niemand kann sie sehen außer mir. Sie lebt manchmal sozusagen in mir, in meinen Gedanken und in meinem Tun. Sie heißt Anna Allesgut. Anna wollte damals nicht mehr, dass ich mich so traurig und niedergeschlagen fühlte. Deswegen hat Anna Allesgut dann oft in der Schule das Ruder für mich übernommen und statt meiner gehandelt. Wenn mich zum Beispiel jemand gefragt hat, wie es mir geht, wollte ich sagen, wie ich mich tatsächlich fühlte, nämlich gestresst oder traurig, doch stattdessen kam Anna Allesgut in die Presche gesprungen und machte mein Eulengesicht lächelnd und sagte der anderen Eule: „Mir geht es sehr gut und dir?“

Diese innere Beschützerin in mir namens Anna Allesgut hat dann über eine lange Zeit hinweg gelernt, alles sehr gut zu machen, besser als die anderen, mein wahres Selbst, meine Gedanken und Fantasie weniger zu zeigen und stattdessen lieber immer ein bisschen so zu tun, als sei alles gut. Aber eigentlich stimmt das ja nicht immer.  Ganz tief in mir war ich ein bisschen traurig darüber, dass ich nicht wirklich gezeigt habe, was wirklich in mir vorging und welche Talente in mir schlummerten. Stattdessen habe ich Anerkennung von Eulen bekommen, die mir eigentlich nicht so wichtig waren für das, was Anna Allesgut eben immer so gut machte.

Doch viele Jahre später habe ich verstanden, dass Anna Allesgut in mir manchmal sehr überfordert ist, so zu tun, als ob alles gut sei. Sie sagt auch ganz oft „alles gut“ aus meinem Mund, obwohl es eigentlich gar nicht stimmt.

 

Ich habe erkannt, wieviel Last Anna Allesgut all die Zeit über zu tragen hatte. Nämlich so zu tun, als ginge es mir nach außen hin gut, obwohl es das nicht immer tat. Ich habe mich dann mit ihr unterhalten:

Ich fragte Anna Allesgut, wie es ihr ging und sie sagte, dass sie sehr angestrengt sei, immer so zu tun, als sei alles gut und sie wollte eigentlich lieber spielen, oder eine Melodie erfinden und auf Bäume klettern und kunstvoll fliegen.

Dann tat sie mir sehr leid, denn ich konnte sie gut verstehen. Wow, wie viel Arbeit Anna Allesgut die ganze Zeit über für mich geleistet hat und mir dabei half, mich nicht so hilflos wie damals im ersten Jahr der Eulenschule zu fühlen. Ich bedankte mich aus ganzem Herzen bei ihr: „Vielen lieben Dank Anna Allesgut. Jetzt bin ich älter geworden als damals am Anfang in der Eulenschule und kann gut auf mich aufpassen. Du brauchst mich also nicht mehr vor dem Schmerz zu schützen. Denn vor lauter Schutz ist mir auch ein bisschen Leben abhandengekommen. Denn in vielen Situationen habe ich mich aus Angst, verletzt zu werden zurückgezogen anstatt in Kontakt mit der Person oder der Sache zu gehen. Und das ist doch eigentlich schade. Von daher liebe Anna Allesgut klettere auf deine Bäume, fliege mit den Adlern und erfinde bitte die schönsten Melodien der Welt!“

„Wirklich?“ sagt sie sprachlos. Ich nickte. Sie machte einen Freudenjauchzer und fing leise an zu singen, während sie leicht beschwingt davon hüpfte.

Was sagst Du Wunderkind? Welche Beschützer und Stimmen hörst Du den lieben langen Tag in Dir?

Wurdest Du vielleicht einmal ausgelacht und ausgeschlossen? Und jetzt möchte ein Teil in Dir das nie wieder erleben?

Dieser Teil in Dir hat dann vielleicht beschlossen, Dich davor zu beschützen und ist nun sehr misstrauisch gegenüber den Menschen um Dich geworden? 

Das ist doch eigentlich schade, weil vielleicht einige davon bestimmt ganz tolle Freunde sein könnten! Die inneren Beschützer haben unterschiedliche Namen und Methoden.

Einen in mir kenne ich auch, der heißt Christoph Cool, der macht super coole Sprüche und tut so, als wäre er ein ganz harter Junge. Aber eigentlich möchte er manchmal am liebsten in den Arm genommen werden.

Liebes Wunderkind. Jetzt bist Du an der Reihe. Welche inneren Beschützer trägst Du vielleicht in Dir?
Bist Du bereit Sie zu treffen?

a.) Wie heißt Dein innerer Beschützer oder Deine Beschützerin?
(Beispielsweise Frida Frohlocken, Sascha Supergut, Kai Keinbock oder, oder, oder…)

Überlege Dir ein Gefühl, das Du beispielsweise immer am Morgen fühlst (oder auch tust), wenn Du aufwachst.

Beispiel: Das könnte so etwas sein wie Grummeln. Dann überleg Dir einen Vornamen mit dem gleichen Anfangsbuchstaben dafür, zum Beispiel Georg.

Wir haben also Georg Grummel. Georg Grummel ist den ganzen Tag über sehr grummelig und kann kaum etwas Lustiges in seinem Leben finden. Wenn andere lachen, grummelt er zurück und denkt sich solche Trottel.
Er grummelt und grummelt und grummelt. Doch, was meinst Du, wonach sehnt sich Georg Grummel am meisten. Ja, tatsächlich danach, mit anderen Freude zu haben!

b.) Schreibe auf oder erzähle jemandem, was Dein innerer Beschützer oder Deine innere Beschützerin den ganzen Tag über erlebt.

c.) Überlege Dir wonach sich Dein innerer Beschützer, Deine innere Beschützerin eigentlich sehnt? Wovor hat sie oder er Dich einmal beschützt und brauchst Du sie oder ihn wirklich noch?

d.) Bedanke Dich bei Deinem inneren Beschützer oder Beschützerin.

e.) Vielleicht gibt es mehrere Beschützer und Beschützerinnen?

f.) Wann begegnet Dir vielleicht einer Deiner Beschützer und Beschützerinnen im Alltag?

II Die goldene Dankbarkeit

Lucie fliegt herbei und sagt: „Die inneren Beschützer haben wir nun entdeckt! Die erste Reise ist vollzogen. Doch damit wir noch besser auf die Stimme unseres Herzens hören können, überlege Dir wofür Du dankbar bist? Was hat Dir das letzte Jahr gezeigt oder vielleicht geschenkt?“

a.) Wem bist Du dankbar? Sind das bestimmte Menschen in Deinem Leben? Deiner Familie? Deinen Freunden?


b.) Bist Du Dir vielleicht sogar selbst dankbar? Wenn ja, wofür?


c.) Wer hat Dich Wichtiges gelehrt auch, wenn es vielleicht sogar unangenehm war?  War das ein bestimmtes Erlebnis?

Schreibe dies auf oder erzähle es jemandem. Wenn Du das Glücksgefühle Sammelalbum noch nicht gemacht hast, dann leg jetzt los! Klicke hier

 

III Was darf gehen? Was brauchst Du für das nächste Jahr nicht mehr?

„Und nun überlege Dir für das kommende Jahr, was Du loslassen darfst“, sagt Lucie. „Was brauchst Du nicht mehr? Was macht Dir keine Freude mehr?  Ist das vielleicht ein Freund oder eine Freundin, die Dir eigentlich nicht guttut? Ist das ein Hobby, das Dir aber schon lange keine Freude mehr bereitet?“

Aktion: Überlege und schreibe alles auf einen Zettel, was aus Deinem Leben gehen darf. Wenn Du möchtest und ein erwachsener Mensch Dich dabei begleitet, kannst Du diesen Zettel draußen oder in der Nähe eines Waschbeckens verbrennen.

IV Der Zauber Deines Herzens

 „Und nun machen wir uns auf die Reise direkt zu Deinem Herzen. Das ist nämlich ein ganz besonderer Ort voller Zauber und Wunder!“ sagt Lucie und breitet ihre weiten, weißen Flügel aus.

Tipp: Vielleicht kann Dir sogar jemand den folgenden Text vorlesen, während Du es Dir im Liegen mit einer Kuscheldecke so richtig gemütlich gemacht hast. Vielleicht findet ihr auch schöne Entspannungsmusik, die im Hintergrund leise läuft.

Lucie sagt: „Ich nehme Dich mit auf eine wundervolle Fantasiereise. Steig auf meinen Rücken. Gemeinsam fliegen wir direkt zu Deinem leuchtenden Herzen. Dort in Deinem Herzen brennt eine süße Flamme. Sie ist immer da. Die Flamme leuchtet hell. Ihr Schein ist wohlig warm und vermittelt das Gefühl von Sicherheit und Liebe. Der Schein der Flamme wird immer größer, bis du Dich mit Deinem ganzen Körper komplett darin befindest. Du bist unendlich geliebt. Du bist fantasievoll und wunderschön liebes Wunderkind. Das ist Dein Schatz, er ist immer da.“

Wie sieht der Ort Deines Herzens aus? Ist es eine Landschaft? Eine weite Wiese mit vielen Blumen im Sonnenschein, oder eine geheimnisvoll funkelnde Kristallhöhle?

Wer befindet sich mit Dir an Deinem Herzensort? Ist das ein Mensch, ein Tier?

Gibt es etwas das Du/Ihr dort tut?

Dort an diesem warmen und sicheren Ort frage Dich, was wünscht Du Dir für das nächste Jahr? Erlaube Dir zu träumen! Wer oder was berührt Dein Herz?

Lausche Deinem Herzen.

Vielleicht begegnen Dir bestimmte Farben, Du fliegst durch Regenböge, fremde Galaxien, kannst unter Wasser atmen und siehst dabei Menschen und Dich selber. Vielleicht stehst Du auf einer Bühne, malst wunderschöne Bilder, kannst richtig gut Fußball spielen oder rennst lachend mit Deinen Freunden über eine Wiese oder spielst mit einem Hund am Strand?

Du bist ganz frei.

Lucie kommt zu Dir und sagt, nun ist es Zeit, wieder zurückzureisen. „Setze Dich auf meinen Rücken. Gemeinsam fliegen wir jetzt zurück. Nun spüre Deine Hände, Deine Zehen, wackle mit ihnen und fühle den Kontakt zum Boden. Recke und strecke Dich, gähne und öffne die Augen.“

Aktion: Schreibe auf, was Du erlebt hast. Vielleicht waren es keine Bilder, sondern Empfindungen Deines Körpers oder bestimmte Gedanken. Schreibe Deine Wünsche für 2025 auf und wann immer Du möchtest, lies Dir das durch, was Dein Herz berührt.

Außerdem Wenn Du Deine eigene Glücks-Biografie noch nicht geschrieben hast, dann kannst Du das jetzt tun. Hier findest Du die Anleitung.

Und nun liebes Wunderkind ist es so weit! Lebe Deine Träume!

Auf das Leben, die Liebe und die Wunder! Glück auf!

Deine Lucie

Damit das Glück weiter geteilt wird, schreibt uns doch gern Eure Erfahrungen mit den Glücks-Aktionen: Was funktioniert besonders gut, mit wem macht Ihr die Übungen etc.? Wir freuen uns auch über Anregungen und Ideen oder Fotos von Euren Ergebnissen: glueck@spielkultur.de

Hier findest Du weitere Inspirationen, um Dich  mit Deinen Gefühlen und Wünschen auseinanderzusetzen:

Ein Beitrag von Isabelle Zahradnyik für PA/SPIELkultur e.V.

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